Für Anbau und Ernte ist es heuer zu spät
Nicht nur Häuser, Straßen und Eisenbahnlinien sind vom Hochwasser in vielen Teilen Österreichs zerstört worden. Auch der überschwemmte Boden leidet massiv: Auf den betroffenen Flächen wird heuer nichts mehr angebaut werden können.
Im Hochwasser ist nicht nur Wasser. Mitgeschwemmt wird auch abgetragenes Erdreich, vermischt mit Pestiziden aus der Landwirtschaft und Heizöl aus überschwemmten Kellern, sagt Andreas Klik von der Universität für Bodenkultur in Wien im Interview. Er erinnert an das Hochwasser im Jahr 2002, bei dem in zahlreichen überschwemmten Kellern Heizöl aus den Tanks ausgetreten sei: "Ein Liter Öl reicht, um eine Million Liter Wasser zu verunreinigen."
Das Öl und die Pestizide würden mit der Zeit zwar abgebaut, sagt Klik. Wenn das Hochwasser vorüber ist, bleibe dennoch der Schlamm auf den Feldern liegen. Das Problem dabei sei, dass Feinteile eingewaschen werden, die die Poren des Bodens verschließen. Bodenlebewesen, die Sauerstoff brauchen, sterben dadurch ab.
Anbau für 2013 zu spät
Die Schlammdecke bildet auch für keimende Pflanzen eine Barriere, die sie kaum durchdringen können. Die Folge laut dem Experten für Bewässerungswirtschaft: Sie sterben ab. Erst wenn der Schlamm getrocknet ist, könne er zu Deponien abtransportiert oder in den Boden eingearbeitet werden. Das werde aber noch einige Zeit dauern - je nachdem, wann der Regen aufhört und wie sich die Temperaturen in den nächsten Wochen entwickeln.
Um heuer noch anbauen und ernten zu können, ist es dann jedenfalls zu spät, sagt Klik. Nächstes Jahr seien aber keine größeren Beeinträchtigungen mehr zu erwarten: "Der Boden ist ein lebendiges Substrat und erholt sich relativ schnell wieder."
Immer mehr Boden versiegelt
Grundsätzlich betont der Experte die besondere Rolle des Bodens in Zusammenhang mit Hochwasserkatastrophen: "Rund 50 Prozent des Bodenvolumens bestehen aus Poren, die Wasser aufnehmen können. Die Speichermöglichkeit des Bodens ist sehr hoch, bei Extremereignissen wie diesem ist aber auch das erschöpft." Außerdem werde die Bodenfläche, die Wasser aufnehmen kann, ständig kleiner: Jeden Tag gehen in Österreich laut Umweltbundesamt zehn Hektar für den Straßen- und Siedlungsbau verloren. Das entspricht täglich einer Fläche von 14 Fußballfeldern, auf denen kein Wasser mehr einsickern kann.
Hannes Auer, Ö1 Wissenschaft
Quelle: sience.orf.at
Im Rahmen der NÖ Bodenschutzkampagne „Unser Boden – wir stehen drauf!" sowie der SONDAR Projekte (Soil Strategy Network in the Danube Region) wird seit Jahren daran gearbeitet ein Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Boden zu schaffen.
Zahlreiche Best Practice Beispiele (http://www.unserboden.at/index.php?article_id=305) zeigen alternative Nutzungsmöglichkeiten des Bodens wie die Funktionen des Bodens (Speicher, Filter, etc.) bei einer sorgsamen Nutzung trotzdem bestmöglich erhalten bleiben können. Im Rahmen der SONDAR Projekte werden derzeit die Best Practices aktualisiert und werden noch heuer auf den Websites www.unserboden.at und www.soilart.eu sowie www.soil-map.eu veröffentlicht.
26. & 27.3.2014
21. Tagung der ARGE Donauländer
in Tulln an der Donau
14. - 16.5.2014
ELSA & SONDAR CZ-AT Conference
in Lednice (Czech Republic)
Bernhard Kuderer, MSc.
Boden- und Bioenergie Netzwerk NÖ | EU
kuderer@biene-netzwerk.at
0043 676 751 33 73
VODOHOSPODÁRSKA VÝSTAVBA, š.p.
Karloveská 2
842 04 Bratislava
www.vvb.sk
www.sondar.eu
Peter Panenka
Vodohospodárska výstavba, š.p.
peter.panenka@vvb.sk
telefón: +421 906 31 1544
mobil: +421 903 734 405